Neues Vorzeigeprojekt führt Flüssiggas als Kraftstoff am Duisburger Hafen ein

Ein interdisziplinäres Gemeinschaftsprojekt für klimaschonende Logistik startete jüngst zwischen der Duisburger Hafen AG, der RWE Supply & Trading GmbH und der Universität Duisburg-Essen. Das Projekt LeanDeR wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Auf der Suche nach weniger umweltschädlichen Treibstoffen kommt man am Liquefied Natural Gas, kurz LNG, nicht vorbei. Die Verbrennung von verflüssigtem Erdgas entlässt weniger Schwefeloxide, Stickoxide, CO2 und Feinstaub in die Atmosphäre als Diesel. Der Gebrauch des Gases in der Industrielogistik ist bislang schlecht erforscht. Insbesondere eine dafür benötigte Infrastruktur fehlt zum Testen und Bewerten.
Mit dem Projekt soll das Blatt sich nun wenden: LeanDeR steht für den „Aufbau einer multimodal nutzbaren LNG-Infrastruktur als Vorzeigeprojekt am Duisburger Hafen“. Das Forschungsteam möchte mit seinen Kompetenzen eine solche Infrastruktur für Flüssigerdgas ebnen. Für diese Aufgabe haben drei starke Institutionen der Ruhrregion sich zusammengetan: der Energieversorgungskonzern RWE Supply & Trading GmbH, die Duisburger Hafen AG und die Universität Duisburg-Essen (UDE).

Im Projektverlauf bildet der Duisburger Hafen das Forschungslabor. Denn insbesondere am Hafenumschlagplatz kann der Einsatz von Flüssigerdgas das Klima entlasten und langfristig Ausgaben reduzieren. Im Zuge von LeanDeR wird eine neue LNG-Tankstelle am Hafen gebaut, die zunächst für zwei von Diesel- auf LNG- bzw. Dual-Fuel-Motor umgerüstete Hafenumschlaggeräte zur Verfügung stehen soll. So prüfen die WissenschaftlerInnen und Ökonomen an der UDE und bei RWE im direkten Vergleich, ob die umgerüsteten Fahrzeuge in der Praxis genauso eingesetzt werden können, wie Dieselfahrzeuge, bei geringeren lokalen Schadstoffemissionen.

An der UDE übernehmen die ZLV-Lehrstühle für Baubetrieb und Baumanagement als auch für Mechatronik die wissenschaftliche Leitung. „Wir rüsten die Versuchsfahrzeuge mit der nötigen Sensorik aus. Bestimmt werden sollen u.a. der CO2-Ausstoß, die Feinstaub-Emission und Verbrauchsveränderungen, die für die Ökobilanz wichtig sind. Anschließend vergleichen wir die Werte mit denen vergleichbarer dieselbetriebener Fahrzeuge“, so Arnim Spengler vom Lehrstuhl für Baubetrieb und Baumanagement.

Das Verbundvorhaben hat eine Laufzeit von 29 Monaten und ein geplantes Ausgabevolumen in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Die Idee zur Nutzung von Flüssigerdgas in der Hafenlogistik entstand bereits im Rahmen des integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes der Duisburger Hafen AG zusammen mit dem Zentrum für Logistik und Verkehr (ZLV) der UDE.

Mehr zum Thema: https://presse.duisport.de/newsroom/lng-projekt-gewinnt-klimaschutzwettbewerb-390.html

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