Erfolgreicher Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
„Praxisbeispiele aus der Logistik zur Künstlichen Intelligenz“ – unter diesem Titel trafen sich mehr als 45 VertreterInnen aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie der Start-up-Szene am 29. Juni zur virtuellen Veranstaltung der DIALOGistik Duisburg e.V. in Kooperation mit startport, dem Zentrum für Logistik und Verkehr der Universität Duisburg-Essen sowie dem CONUS-Netzwerk aus der Region Niederrhein.
Wo genau wird KI in der Logistik eingesetzt? Wie funktioniert sie und wie können Unternehmen voneinander lernen? Diese und viele weitere Fragen wurden in Impulsverträgen und kurzen Science- sowie Start-up-Pitches beantwortet. Verdeutlicht wurde zudem, wie KI-Systeme Logistikprozesse verändern können.
Nach der Begrüßung der ModeratorInnen Carsten Bieker (Vorstandsmitglied DIALOGistik, CONUS-Partner und Geschäftsführer edv-anwendungsberatung zühlke & bieker GmbH), Güldilek Köylüoğlu Alabaş (Koordinatorin CONUS und DIALOGistik beim Zentrum für Logistik und Verkehr (ZLV) der Universität Duisburg-Essen (UDE)) sowie Johannes Franke (Prokurist startport GmbH) startete die Veranstaltung mit einer spannenden und übersichtlichen Keynote von Jörg Bienert (Vorstandvorsitzender KI Bundesverband, CPO Alexander Thamm GmbH) zum Status quo von KI in Europa und Einsatzgebieten in der Logistik. Er informierte, dass eine Herausforderung bei KI-Entwicklungen der Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft sei, und dass nunmehr bei allen Förderprojekten mindestens ein Start-up für eine potentielle Ausgründung dabei sein müsse. Außerdem wies er auf die Personalknappheit bei Data Scientists hin, die gern in Teams arbeiten. Dies stelle für viele Mittelständler eine Hürde dar, so dass auch hier die Kooperation mit Start-ups ein sinnvoller Entwicklungsweg sei. Darauf folgten interessante und anwendungsnahe Best Practice-Beispiele von Iris Hilb (Senior Vice President Customer Service Center, Wagon Management, IT Sales, DB Cargo AG) zu verschiedenen Initiativen und Ansätzen zu KI in der Logistik bei DB Cargo. Iris Hilb betonte die Bedeutung des Human Factor bei der Entwicklung von menschlicher hin zu maschineller Intelligenz. KI sei eine kleine Reise hin vom Daten sammeln, sortieren, strukturieren bis irgendwann ein automatisierter Prozess entstehe. Von Seiten der Wissenschaft pitchte ZLV-Professor Dr. Bernd Noche zum Projekt „KI-Labor für verteilte und eingebettete Systeme – KI-LiveS“ mit dem Titel „KI-Anwendungen in der Disposition auf Basis digitaler Informationen“. In der Diskussion wurde insbesondere auf die Bedeutung valider Daten für die Analyse eingegangen. Prof. Dr. Bernd Noche führte hierzu den Begriff „Daten putzen“ ein. Der nächste innovative Science-Pitch wurde von Prof. Dr. Matthias Klumpp von der FOM und Dr. Marc Hesenius von der UDE zu „KI für gesunde Arbeit in Transport-Fahrberufen“ aus dem Projekt KARAT durchgeführt. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Nutzung von KI zur Identifikation von mentalen Stressfaktoren für Fahrberufe. Spannende Pitches gab es auch aus der Start-up-Szene von Philipp Rinner, Gründer und Geschäftsführer der adiutaByte GmbH, mit einem Schwerpunkt auf automatische Disposition und Tourenplanung sowie Christof Bitschnau, Gründer und Geschäftsführer der Quantics GmbH, mit dem Titel „Absatzplanung mit KI“. Im Anschluss nutzten die Teilnehmenden die Möglichkeit, in einer offenen Austauschrunde das Thema mit den ReferentInnen weiter zu vertiefen.
Falls Ihr die Veranstaltung verpasst habt oder die spannenden Beiträge nachhören möchtet, findet Ihr die Begrüßung und Vorstellung der Teilnehmenden, die einzelnen Vorträge sowie die Abschlussdiskussion in unserem DIALOGistik-YouTube-Channel.
Informationen zum Programm und den ReferentInnen findet Ihr im Einladungsflyer.
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